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                                             MET-VET - Metacognition for
                                            Environmental Thinking in VET
                                                   Project number:
                                          2021-2-PL01-KA220-VET-000050783



               Der Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern e.V. hat in seinem Positionspapier Bildung
               für nachhaltige Entwicklung ein 10-Punkte-Aktionsprogramm erarbeitet. Die Umsetzung dieser Punkte
               ist wesentlich für eine bessere Nachhaltigkeitsbildung und damit für das Erreichen der Klimaziele und
               ein  nachhaltiges  und  zukunftsorientiertes  Wirtschaften  zum  Wohle  aller.  Zu  diesen  10-Punkte-
               Aktionen gehören folgende Themen: verpflichtende Verankerung von BNE in der Lehrerausbildung
               Phase 1 und 2 und verpflichtende Verankerung von BNE in der Lehrer- und Schulleitungsausbildung.

               In  Italien  werden  Lehrkräfte  für  die  Berufsbildung  in  der  Regel  an  öffentlichen
               Berufsbildungseinrichtungen mit genau definierten Einstellungsverfahren beschäftigt. Sie sind häufig
               mit Problemen wie der Überalterung der Lehrkräfte und der geografischen Unausgewogenheit der
               Lehrkräfteverteilung  konfrontiert.  Ausbildende  hingegen  arbeiten  in  Berufsbildungszentren  mit
               unterschiedlichen  Kontexten  und  weniger  geregelten  Einstellungsverfahren,  oft  mit  privaten
               Verträgen.
               Kontinuierliche berufliche Entwicklung (CPD) ist sowohl für Lehrkräfte als auch für Ausbildende von
               entscheidender  Bedeutung,  um  mit  den  technologischen  und  bildungspolitischen  Veränderungen
               Schritt  zu  halten.  Die  italienische  Gesetzgebung  unterstreicht  die  Notwendigkeit  von  CPD  für
               Lehrkräfte in der Berufsbildung, mit besonderen Hinweisen auf ökologische Nachhaltigkeit und digitale
               Kompetenzen.
               Gesetzliche Rahmenwerke wie die "Buona Scuola"-Reform unterstreichen die Notwendigkeit, diese
               Aspekte in den Lehrplan zu integrieren. Allerdings gibt es unterschiedliche Regelungen für Lehrkräfte
               und  Ausbildende,  wobei  die  Lehrkräfte  häufig  strengeren  nationalen  Standards  unterliegen.
               Ausbildende, insbesondere in privaten Einrichtungen, folgen weniger standardisierten Richtlinien, die
               stark variieren können. Das entscheidende Gesetz 107 von 2015 ("Buona Scuola") legte fest, dass die
               Ausbildung des Schulpersonals verpflichtend, dauerhaft und strategisch sein sollte, und erkannte sie
               als  wesentliche  Komponente  für  berufliches  Wachstum  und  pädagogische  Innovation  an.  Dieses
               Gesetz legte den Grundstein für den nachfolgenden Nationalen Plan für die Lehrerausbildung 2016-
               19, der eng mit dem Nationalen Plan für digitale Schulen (PNSD) verknüpft war. Dieser Plan umfasste
               eine  beträchtliche  Investition  von  325  Mio.  EUR  zur  Unterstützung  der  berufsbegleitenden
               Lehrerfortbildung,  die  sich  auf  Schlüsselbereiche  wie  kompetenzorientiertes  Unterrichten,
               methodische  Innovation  und  digitale  Kompetenzen  konzentrierte.  Die  Schulen  mussten  diese
               Fortbildungsinitiativen in ihren Dreijahresplan für das Bildungsangebot (PTOF) aufnehmen, um einen
               strukturierten Ansatz für die Entwicklung der Lehrkräfte zu gewährleisten. Im Bereich der beruflichen
               Erstausbildung  umfasst  jeder  Bildungsweg  einen  technisch-wissenschaftlichen  Projektausschuss.
               Dieser Ausschuss, der sich aus dem Direktor der Ausbildungseinrichtung, dem Referenten für den
               Bildungsweg und zwei Lehrkräften zusammensetzt, ist für die Überwachung der Durchführung von
               Begleitmaßnahmen  und  der  Ausbildung  von  Lehrkräften  und  Ausbildenden  zuständig.  Ziel  ist  es,
               sicherzustellen, dass die Lehrkräfte gut gerüstet sind, um den Lernenden relevante Kompetenzen zu
               vermitteln,  insbesondere  in  sich  entwickelnden  Bereichen  wie  grünen  Technologien  und  digitalen
               Fähigkeiten. Im digitalen Bereich hat Italien proaktiv europäische Initiativen genutzt, um die digitalen
               Fähigkeiten von  Lehrkräften  zu  verbessern. Das  vom  Nationalen  Forschungsrat  (CNR)  koordinierte
               Instrument SELFIE (Self-reflection on Effective Learning by Fostering Innovation through Educational
               Technologies) wurde weithin angenommen. Während der Pilotphase 2017/18 nahmen 201 Schulen
               und 31.912 Teilnehmende teil, womit Italien den größten Beitrag zur SELFIE-Pilotinitiative leistete. Im
               Anschluss  daran  hat  die  Europäische  Kommission  das  Tool  SELFIE  for  Teachers  eingeführt,  das
               Lehrkräften helfen soll, ihre digitalen Kompetenzen selbst einzuschätzen und zu verbessern. Italien
               nahm an der Vor-Pilotphase teil, an der acht Regionen, zehn Schulen und etwa 500 Lehrkräfte beteiligt
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