Page 31 - t_de
P. 31
MET-VET - Metacognition for
Environmental Thinking in VET
Project number:
2021-2-PL01-KA220-VET-000050783
Berufsbildung. Im November 2018 hat Polen bedeutende Änderungen an seinem System der
Berufsbildung vorgenommen, um dessen Qualität und Effektivität zu verbessern und sein Ansehen
wiederherzustellen. Die Reform legt den Schwerpunkt auf eine stärkere Einbeziehung der Arbeitgeber
in allen Phasen der Berufsbildung und eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und
Arbeitgebern. Lehrkräfte in der Berufsbildung haben innerhalb von drei Jahren 40-stündige
Ausbildungszyklen in Unternehmen absolviert, die für ihren Unterrichtsbereich relevant sind, mit
Ausnahme derjenigen, die bereits in Unternehmen des unterrichteten Bereichs beschäftigt sind oder
solche betreiben. In Polen besteht ein Konsens über die Notwendigkeit einer kontinuierlichen
beruflichen Entwicklung (CPD) für Lehrkräfte und Ausbildende. In ganz Polen wird zunehmend
anerkannt, dass die Lehrkräfte in der Berufsbildung mit der Dynamik der Branche und den sich
verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes Schritt halten müssen. Die berufliche Weiterbildung
ist in die Prozesse der Schulentwicklung und der Qualitätssicherung integriert. Hochschulen,
Lehrerausbildungsinstitute, Weiterbildungseinrichtungen, nationale Zentren oder Agenturen für
Berufsbildung, nicht-staatliche Anbieter von Erwachsenenbildung, Lehranstalten, Gemeinden,
Unternehmen und Lehrergewerkschaften tragen alle zu Weiterbildungsangeboten bei. Trotz dieser
Bemühungen ist der Inhalt der Lehrerfortbildung in Polen tendenziell angebotsorientiert und
unreguliert. Ohne umfassende Überwachung oder Evaluierung gibt es nur einen begrenzten Einblick
in den tatsächlichen Inhalt der Weiterbildungsprogramme. Um den sich abzeichnenden
Kompetenzbedarf zu decken und sicherzustellen, dass Lehrkräfte mit arbeitsmarktrelevanten
Fähigkeiten ausgestattet sind, sind eine verstärkte Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen
Berufsbildungseinrichtungen und Arbeitsmarktakteuren unerlässlich. In Polen gibt es mehrere
politische Maßnahmen und strategische Pläne zur Verbesserung des Wissensstandes und der
Kompetenzen von Lehrkräften/Ausbildenden in der Berufsbildung. Der Aktionsplan Berufsbildung
2022-25 skizziert Maßnahmen zur Umsetzung der Prioritäten der Ratsempfehlung und der Ziele der
Osnabrücker Erklärung. Sein Hauptziel ist die Entwicklung einer hochwertigen, relevanten, effektiven
und integrativen Berufsbildung, um die Arbeitskräfte auf die moderne Wirtschaft vorzubereiten. Der
Plan geht auf die nationalen Herausforderungen und Ziele in der Berufsbildung ein und konzentriert
sich auf fünf Schlüsselmaßnahmen: Umsetzung integrierter Qualifikationsstrategien, berufliche
Entwicklung des Berufsbildungspersonals, Verbesserung der Berufsberatung, Förderung der
Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie Unterstützung einer modernen
Berufsbildung und des lebenslangen Lernens in den Regionen. Die Nationale Strategie für
verantwortungsvolle Entwicklung befasst sich mit den sozioökonomischen Hindernissen in Polen und
betont dabei die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung. Sie zielt darauf ab, das Einkommen zu
erhöhen und den sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und territorialen Zusammenhalt durch ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern, das auf Wissen, Daten und organisatorischen
Spitzenleistungen beruht. Gleichzeitig liegt der Schwerpunkt auf einer sozial sensiblen und territorial
nachhaltigen Entwicklung, wobei effektive staatliche und wirtschaftliche Institutionen zu Wachstum
und sozialer und wirtschaftlicher Integration beitragen. Im Bereich der Berufsbildung legt die Strategie
den Schwerpunkt auf Maßnahmen wie die Förderung der Berufsbildung zur Verbesserung der
praktischen Fähigkeiten, die Einbeziehung von Arbeitgebern in die Lehrplanentwicklung und die
Anpassung der Lehrkräfteausbildung an die sich wandelnden Anforderungen der Industrie,
insbesondere im Kontext von Industrie 4.0 (CEDEFOP. Europäisches Zentrum für die Förderung der
Berufsbildung, 2024). Die Einrichtung von sektoralen Kompetenzzentren (SCCs) stellt einen
bedeutenden Fortschritt in der beruflichen Bildung in Polen dar. Diese Zentren zielen darauf ab, die
Qualität der beruflichen Bildung durch die Integration verschiedener Branchen, Arbeitgeber, Schulen
und Universitäten zu verbessern. Sie werden Ausbildungsmöglichkeiten sowohl für Jugendliche als
31
Funded by the European Union. Views and opinions expressed are however those of the author(s) only and do not
necessarily reflect those of the European Union or the European Education and Culture Executive Agency (EACEA). Neither
the European Union nor EACEA can be held responsible for them.